»Ich brauche Geschichten, um die Welt zu verstehen.« Siegfried Lenz sagte das. Auch er war Mitglied in der Hamburger Autorenvereinigung. Heute sind rund 160 schreibende Frauen und Männer darin vereint. 31 von ihnen füllten im Literarischen Kalender linken Seiten gegenüber den Wochentagen mit kurzen Geschichten, mit Gedichten mit und ohne Reim, mal zum Schmunzeln, mal zum Nachdenken, oft grafisch gestaltet. Sie sollen anregen, den freien Raum auf den Wochenseiten mit eigenen Einfällen und Erlebnissen zu füllen. So wird der Geschichten-Kalender zum Tagebuch (Termine haben viele lieber auf dem Smartphone). Zwei Jahre wurde der literarische Kalender in schlichter Form vereinsintern getestet. Jetzt soll der Nutzerkreis öffentlicher werden. Die Spiralbindung, die das schreibfreundliche flache Aufschlagen möglich macht, hat ein attraktives Hardcover bekommen, hat also Bücherbord-Tauglichkeit. So können Sie Jahr für Jahr Hamburgs vielfältige Literatur sammeln, schreibende Hamburger durch Kurzbiografie und Schaffensbeispiel kennenlernen – und gleichzeitig Erinnerungen aus dem eigenen Leben archivieren. Krimi-Fans wissen, wie hilfreich ein Tagebuch sein kann, wenn man ein Alibi braucht.
Persönlich: Der Kalender erscheint im Input-Verlag Ralf Plenz. Es hat mir Freude bereitet, daran gestalterisch und im Kontakt mit den Autoren (weiblich und männlich) mitgewirkt zu haben – und dass er ein attraktives Hardcover bekommen hat. Gern biete ich ihn auch in meinem Shop an – (»kadera.verlag.shop«). Günther Döscher