Heute kann man drüber lachen, aber …
Nein, dies ist keine lustig zusammengesponnene Geschichte. So ist es gewesen. Was uns Jahrzehnte danach witzig vorkommt, war in den 50er und 60er Jahren überhaupt nicht zum Lachen. Kaum aus der Schule, hat sich Ulli Krause die Seefahrt als Lebensperspektive erträumt – er will etwas von der Welt sehen. In der noch jungen DDR ein ziemlich hoher Anspruch für einen Jungen, der mit Steineklopfen und Koksaus Schlacke sortieren zum Unterhalt der Familie beiträgt.
Ulli merkt bald, dass ein Arbeiter- und Bauernstaat ihn nicht zum Ziel bringt. Er will sein Leben selbst in die Hand nehmen, sich aus der Fremdbestimmung befreien. Kurzum: »Ich hau ab! Raus aus Eberswalde!«
Doch diese Initiative passt einfach nicht zum behördlichen Ordnungssinn. Es scheint, dass das Schicksal ihn eher für die Landwirtschaft als für die Seefahrt vorgesehen hat. Und als er nach langer Odyssee doch dort ankommt, hat das Leben noch manche Prüfung für ihn …
Ist es so: Wer ein Ziel hat und es nicht aufgibt, kommt irgendwann an! Zu einfach – das lässt sich mit etwas Logik leicht widerlegen. Und das widerum mit dieser Geschichte.
Ulli gibt zu: »Manchmal habe ich mich wirklich riskant und unklug verhalten. Aber wer weiß denn, was passiert wäre, wenn ich es nicht getan hätte?«
Zur Rezension