Als 13jähriger spielte Autor Joachim Stoltzenberg oft Schach mit seinem Opa, wenn er ihn nach der Schule im zweiten Stock der Familienvilla in Hamburg Othmarschen besuchte. Da saß Hugo Stoltzenberg (1883–1974), ein stattlicher Mann von 90 Jahren, mit grauer Stoppelfrisur, weißem Hemd und Krawatte, hinterm Schreibtisch. Er las mit großer Lupe und war auf dem rechten Auge durch einen Laborunfall total erblindet. Er war Chemiker, doch das war lange her. Man sprach erst wieder davon, als das ehemalige Gift-konterminierte Firmengrundstück in Hamburg-Eidelstedt Schlagzeilen machte. Als Joachim Stoltzenberg seinen Beruf als Nuss-Importeur beendete, recherchierte er das Leben seines Großvaters, der Giftgasfabriken in fünf Ländern besaß. Giftgas als Kampfmittel in den Weltkriegen. Am Anfang stand der Wunsch, Soldaten lediglich kampfunfähig zu machen. Schlusswort des Autors: "Aber entschuldigt dies irgendetwas? Ich habe keine Antwort auf meine Frage gefunden."